MACHT

Die Macht der NGOs und internationalen Organisationen ist zu klein.

NGOs, internationale Organisationen, politische Vereine und Verbände, Initiativen haben alle ihre Ziele und Aufgaben und haben in ihrem Bubble meist auch gute Erfolge. Viele versuchen durch Lobbying Parteien und Regierungen in ihren Entscheidungen zu beeinflussen. Aber ihre Macht ist sehr klein.

Die Menschen in diesen Organisationen investieren viel Energie, die sie aus Überzeugung für die Sache aufbringen, um in ihrem Bereich etwas zu erreichen. Es sind kleine Schritte, die global oft nicht gesehen werden, aber lokal große Wirkungen haben können.

Viele dieser Organisationen haben sehr ähnliche Ziele. Sie wollen Menschen helfen, Menschen, die sozial, politisch und wirtschaftlich benachteiligt sind. Sie versuchen Natur, Umwelt, Tiere zu retten und Menschen auf diese Probleme aufmerksam zu machen. Sie wollen alle eine sozial, wirtschaftlich und politisch gerechte Welt für alle und eine Umwelt, in der sich alle Lebewesen zufrieden und gesund leben können.

Trotzdem sie gemeinsame Ziele haben, arbeitet jede dieser Organisationen für sich, für ihre Klientel. Und in diesem kleinen Kreis schaffen sie auch kleine Erfolge.

Was ist aber, wenn sich diese Organisationen vereinen, wenn sie ihre Kräfte bündeln und gemeinsam an den Zielen arbeiten. Entsteht da nicht mehr Energie, mehr Kommunikation, mehr Macht? Werden da nicht mehr Menschen für die Ziele dieser Organisationen erreicht?

Alle diese Organisationen haben das Europa-Syndrom. Jedes europäische Land schaut nur auf seine Bubble, seine Möglichkeiten, seine Grenzen. Keines dieser Länder hat irgendeine Macht, eine bessere Welt für Mensch und Natur zu erschaffen. Die Europäische Union wurde als Wirtschafts- und Friedensunion gegründet, mit der Idee den Menschen einen guten Lebensraum bieten zu können. Die Wirtschaft in Europa wird immer schwächer, der Frieden bröckelt innerhalb der Staaten und der Krieg verlagert sich von der Grenze immer mehr in das Innere des Kontinents.

Europa schafft es nicht seine Macht zu bündeln. Aber sie ist nötig, um sich gegen die Mächte aus den USA, Russland und Asien währen zu können, bevor auch das Alte Kontinent sei es von den Amerikanern, den Russen oder den Chinesen überrollt wird.

Und genauso ist es nötig die Macht der NGOs, internationalen Organisationen, politischen Vereinen und Initiativen zu bündeln, um sozialen, wirtschaftlichen, politischen Ungleichheiten und Benachteiligungen entgegenzuwirken. Weder Organisationen noch Staaten werden allein diese Herausforderungen bewältigen können.

Staaten und Organisationen dürfen nicht zulassen, dass Macht bei einzelnen Personen und kleinen Gruppen angesammelt wird, und Milliarden von Menschen von ihnen abhängig sind. Holt euch die Macht, indem ihr euch zusammenschließt und holt euch die Menschen aufs Boot, denn sie sind es, die den Mächtigen die Macht wegnehmen können.

Gebt den Menschen die demokratische Macht, über sich und ihr Leben entscheiden und bestimmen zu können. Europa hat noch genug Demokratien und Demokratie-erfahrene Menschen. Wir können gemeinsam ein Leben aufbauen, in dem die Menschen glücklich sind, alle gleiche Chancen haben, und niemand benachteiligt ist.

Alle sprechen von gemeinsam Handeln. Sprechen allein genügt nicht, wir müssen den Weg auch gemeinsam gehen und nicht jeder für sich. Es ist Zeit.

 

Gemeinsam mehr Macht? 

In den meisten demokratischen Ländern Europas bestimmen einige wenige Menschen über die gesamte Bevölkerung. Die Bevölkerung hat sie durch die Wahlen dazu befähigt. Durch die Wahlen ist die Macht der Bürger_innen auf die wenigen Politiker übergegangen. Würden wir uns selbst wählen, dann bliebe die Macht bei den Menschen in der Bevölkerung und wir würden über uns selbst entscheiden und bestimmen können. Stellen wir eine Partei der Bürger_innen auf, und wählen wir uns selbst. Holen wir uns die NGOs mit ihren Strukturen und Erfahrungen mit ans Board. Dann hätten wir ein politisches Bündnis, das die klassischen Parteien ersetzt und ein politisches System mit gelosten Bürger_innen in den Parlamenten einführt.

Das jetzige politische System von Parteien mit Berufspolitikern und einseitigen Denkrichtungen schafft es nicht durch Konsens oder Kompromisse Entscheidungen zu treffen oder Vereinbarungen einzugehen. Staaten und Politiker schauen nur auf ihren Vorteil und versuchen ihre kleine Macht zu erhalten. Alles auf Kosten der Bevölkerung und auf Kosten Gesamteuropas. Von allein wird sich das nicht ändern. Entweder wird es durch die Macht der USA, Russlands, Chinas, möglicherweise durch einen Bürgerkrieg innerhalb Europas geändert, oder die Europäer_innen nehmen diesen Wandel selbst in ihre Hände.

Solange die da oben überzeugt davon sind, dass die Bevölkerung ungebildet und unwissend ist, keine Ahnung vom komplexen Leben haben, werden sie niemals einer Bürgerbeteiligung zustimmen. Das Volk hat seine demokratischen Rechte, indem es zu Wahlen gehen darf, an Demonstrationen teilnehmen darf, seine Wünsche über Petitionen an die Politik stellen darf. Das genügt. Das Volk wird weiterhin nicht weitergebildet, und soweit es geht, gespalten, damit sich die Menschen nicht zusammenrotten und eine Revolution organisieren.

 

Kann die Zivilbevölkerung die Macht zurückholen?

Die Macht liegt in den Händen von wenigen sehr reichen Menschen, die ihre Reichtümer mit dem Schweiß der  Bevölkerung gesammelt haben. Sie haben die Menschen zu Konsumenten manipuliert und das Geld zu ihrem Produkt gemacht, aus dem sie noch mehr Geld lukrieren können. Sie haben die Politik zu ihrem Werkzeug degradiert, damit sie das Volk einfacher für ihre Zwecke beeinflussen können. Sie haben Macht über Mensch, Politik, Geld und Vermögen.

UNO, WHO, UNESCO, Internationaler Gerichtshof, Europäischer Gerichtshof, Greenpeace, Attac, Global2000, WWF, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Oxfam, Rotes Kreuz – Was haben diese Organisationen in den letzten Jahren zusammengebracht? Es ist gut, sie zu haben, weil sie ständig ihre Stimme erheben und auch lokale Erfolge erzielen. Aber diese kleinen Erfolge, so wichtig sie auch sind, verschwinden in der Fülle der Krisen, die uns täglich zeigen, wie machtlos diese Organisationen sind.

Menschenrechtsverletzungen, Kriege, Autokratien, stärker werdende rechte Parteien, Regierungen mit Rechtsruck schwächen die Menschenrechte, Medienrechte und die Unabhängigkeit des Rechtssystems (die dritte Säule der Demokratie) und setzen sie teilweise außer Kraft.

Auch wenn es den Anschein hat, dass diese Krisen und geopolitischen Machtspiele uns heute nicht direkt treffen, so haben sie doch Auswirkungen auf unser tägliches Leben. Wir können die Quellen der Nachrichten und Informationen auf ein Minimum oder gar auf Null reduzieren. Spätestens beim Einkauf, beim Tanken, bei den Wohnkosten merken wir die Preiserhöhungen, die durch die globale Vernetzung der Wirtschaft auch uns kleine Leute in Europa treffen. Und wie wollen wir die Unzufriedenheit, die Zweifel und den Pessimismus in den Gesichtern der Menschen auf der Straße ignorieren? Bald ist die soziale Unterstützung für Notdürftige und Benachteiligte in unserer Gesellschaft Geschichte und die Armut wird noch mehr steigen. Können wir uns noch auf das Gesundheitssystem verlassen? Können wir unsere Kinder ohne schlechtes Gewissen in die Schulen lassen? Wie sieht es mit dem Klima aus, sind die Kipppunkte schon erreicht? Sind Luft, Wasser, Lebensmittel noch sauber und genießbar? Werden wir auf Schritt und Tritt und Bit und Byte überwacht? Sind wir noch frei? Sind wir noch wir?

In den Regierungen, den Parteien, in den zahlreichen Organisationen arbeiten Menschen. Menschen, die denselben Problemen ausgesetzt sind, wie die Mehrheit der Bevölkerung. Sie wissen es, sie fühlen es, aber sie tun so weiter wie bisher. Sie müssen raus aus diesen Rollen und sich ihres Menschseins besinnen. Dann können sie mit uns das politische System neu aufbauen. Wir Menschen können dann gemeinsam Verantwortung für uns selbst übernehmen, gemeinsam Entscheidungen für uns Menschen treffen, gemeinsam und auch jede und jeder einzelne ihr/sein Leben bestimmen. Gemeinsam, damit Rücksicht auf den anderen genommen wird, mit Wertschätzung und Respekt.

Menschen haben mehr Macht als sie glauben

Viele Menschen, die in NGOs arbeiten, machen diese Tätigkeit – oft auch ohne Entgelt – aus Überzeugung und weil sie helfen etwas ändern möchten. Viele sind auch in den Organisationen, um ihr Gewissen zu erleichtern. Bei vielen nimmt die Begeisterung, die sie anfangs in die Organisation mitbringen, im Laufe der Zeit und durch die tägliche Arbeit, die zur Routine wird, auch ab. Und das ist verständlich, muss auch ihre Leistung für die Sache nicht mindern.

Aber ob es global etwas bewirkt und die Welt in Summe ein Stück zum Guten ändert, bleibt fraglich, denn diesen positiven Tätigkeiten und Leistungen stehen zu viele negative Einflüsse und Ergebnisse entgegen. Und diese werden täglich mehr. Ich frage mich, was wir dagegen unternehmen können. Oder wie können wir unsere Energien bündeln und mit mehr Macht dagegenhalten?

Würde es helfen, wenn Menschen breiter informiert wären, wenn sie einzelne Informationen kritischer hinterfragen und zusätzliche Informationsquellen anzapfen?

Wenn ihnen bewusst wird, dass Wirtschaft und Politik keine fremden und komplizierten Begriffe, sondern Teil ihres täglichen Lebens sind?

Wenn sie begreifen, dass sie selbst Experten ihres täglichen Lebens sind?

Wenn politische Beteiligung ihre unmittelbare Umgebung betrifft und sie in ihrer unmittelbaren Gemeinschaft etwas bewirken können?

Wenn ihnen ein Umfeld geboten wird, indem sie ohne viel Mühe aber mit Begeisterung an der Regionalpolitik aber auch an der Bundes- und Europapolitik mitwirken können?

Würde es helfen, wenn wir den Autokraten und machthungrigen Berufspolitikern weniger Macht zukommen lassen, indem wir sie nicht wählen? Indem wir ihnen keine Legitimation für ihren Machtanspruch geben?

Wenn wir die Macht im Volk verteilen, indem wir den Menschen die Beteiligung an Diskussionen, dem Herausarbeiten und die Entscheidung von Lösungen bieten.

Wenn wir über Losverfahren Vertreter in die Parlamente bringen, die von der Bevölkerung ausgearbeitete Lösungen begutachten und diese zur Abstimmung freigeben?

 

Die Macht geht vom Volk aus – und am Wahltag geht die Macht auf die Parteien über. Ab dem Wahltag hat das Volk keine Macht mehr. Eigentlich hatte das Volk nie Macht. Es ist gleich, was es wählt, die Parteien und die Regierung machen so wie so, das, was sie wollen. Weil sie die Macht haben.

Die repräsentative Demokratie mit Parteien hat ausgedient, dieses System gehört geändert. Wir brauchen eine offene Demokratie mit viel Macht beim Volk. Die Menschen sollen diskutieren und selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Will die Bevölkerung die Macht bei einigen wenigen belassen, bei Politikern, die von Lobbyisten aus der Wirtschaft und von den Reichen manipuliert und beeinflusst werden? Oder wollen die Bürgerinnen und Bürger die Macht unter der Bevölkerung aufteilen und Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen?

Wir können durch unsere Entscheidungen die Macht der Reichen über die Politik eindämmen und die Macht auf unsere Seite holen. Wir können den Reichen das Futter für ihre Vermögen wegnehmen, indem wir keine Finanzprodukte mehr kaufen, sondern die reale Wirtschaft unterstützen. Dann sollen die Multis schauen, wo sie bleiben. Sie werden ihr Vermögen verlieren, und ihre Macht über den Menschen wird unsichtbar klein geworden sein.

Eine Partei der Bürgerinnen und Bürger – Ein Bündnis der Zivilgesellschaft für eine offene Demokratie

Wir sind in Österreich und in Europa an einem Punkt angekommen, wo die Repräsentative Demokratie ausgedient hat. Vom Volk demokratisch gewählte Parteien vertreten nicht mehr die Interessen des Volkes oder jene ihrer Wähler. Im Vordergrund stehen Eigeninteressen wie Machterhalt und Postenschacher sowie die Vorgaben der Lobbys, die sie vertreten, und die ihre Macht und ihren Einfluss auf die Parteien uneingeschränkt ausüben.

In unseren Gesellschaften in Europa und in der ganzen Welt liegt die Macht in den Händen von Konzernen und ihrer Eigentümer, den Investoren.

Damit das so bleibt, wird dem Volk die Geschichte erzählt,

  • dass das Volk nicht gebildet genug ist, sich mit den komplexen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen auseinanderzusetzen (es wird auch alles getan, damit das Volk dumm bleibt)
  • dass äußere Einflüsse für die Probleme unserer Gesellschaft verantwortlich sind (die Fremden und die anderen sind schuld)
  • dass die Lösung für die Probleme darin liegt, sich von den Fremden und äußeren Einflüssen abzugrenzen, sich abzuschotten und unter sich zu bleiben
  • dass nur eine Partei und ihre Vertreter das Wissen und die Erfahrung haben, wie eine Gesellschaft geführt, wirtschaftliche, soziale, familiäre Herausforderungen und Alltagsprobleme bewältigt werden können.

Die Zivilbevölkerung, das Volk geht am Wahltag zur Urne und gibt dort seine von der Verfassung gegebene Macht an eine kleine Gruppe von machthungrigen, verantwortungslosen Versprechens-Brechern ab. Mit der Wahl wird Verantwortung und Macht abgegeben, um im nächsten Augenblick auf die Straße zu gehen und gegen die gewählten Volksvertreter zu demonstrieren, weil diese wieder ihre Macht missbrauchen, ihre Verantwortung für das Volk nicht wahrnehmen und ihre Versprechen nicht einhalten.

Wozu also erst zur Wahl gehen, die Verantwortung abgeben und dann die gewählten beschimpfen und kritisieren? Hat das Volk, haben die Menschen nicht die Macht selbst Verantwortung zu übernehmen? Themen, die sie direkt angehen, selbst in die Hand zu nehmen, Lösungen zu finden und gemeinsam die besten Maßnahmen herauszufinden? Kann das Volk nicht selbst die Herausforderungen des Alltags angehen?

Eine Möglichkeit wäre, eine Expertenregierung zu bestimmen und das Volk über Bürgerbeteiligung an der Findung und Entscheidung von Lösungen und Maßnahmen einzubinden. Methoden und Prozesse gibt es viele. Diese müssen nur geübt und durchgeführt werden.

Als Bürgerin und Bürger wähle ich nicht mehr zwischen zehn verschiedenen Kuchensorten. Ich darf und kann am Backen des großen Kuchens mit anpacken. Ich kann die Zutaten vorschlagen, und mitbestimmen, was für ein Kuchen herauskommen soll. Es ist mitunter anstrengender einen eigenen Kuchen gemeinsam mit anderen zu backen als nur einen fertigen Kuchen, der vielleicht von außen großartig aussieht und viel zu versprechen scheint, aber dessen Inhalt und Geschmack nicht bekannt ist. Beim eigenen Kuchen, auch wenn sie mit anderen gestaltet wird, kenne ich wenigstens die Zutaten und kann mir den Geschmack gut vorstellen. Und Selbstgebackenes schmeckt immer besser und ist gesünder.

Das Volk sollte mehr bestimmen und mitbestimmen können. Aber wie können wir in der Gesellschaft und in der Politik einen Wandel zustandebringen? Kann eine Partei aus der zivilen Gesellschaft sich im Parlament durchsetzen und so einen Wandel herbeiführen? Gibt es genug Unterstützung aus der Bevölkerung, um so eine handlungsfähige und umsetzungsstarke Partei aufzustellen?

Ein Weg zu mehr Beteiligung könnte so aussehen:

  • Bei der nächsten Wahl mit einer Partei der Zivilgesellschaft antreten, mit dem Ziel, Manager (Experten als weisungsgebundene Angestellte des Volkes) in die Regierung zu bringen und eine Bürgerbeteiligung zu etablieren und auszubauen
  • Tools für die Bürgerbeteiligung einführen und ausbauen
  • Losverfahren einführen
  • Bürgerinnen und Bürger informieren und schulen
  • Regionale und überregionale Bürgerparlamente einführen
  • System ständig weiterentwickeln

Dies würde zu einer offenen Demokratie mit aktiver Bürgerbeteiligung führen. Die Macht und die Verantwortung würden auf die Bürgerinnen und Bürger übergehen.

In einer offenen Demokratie werden Themen und Fragestellungen von Bürgerräten mit Unterstützung von Experten und Interessensgruppen bearbeitet. Es werden Lösungsvorschläge herausgearbeitet und in einem Entscheidungsprozess durch die Bürgerinnen und Bürger bewertet. Eine Entscheidung kann über Konsensverfahren, Kompromiss-Verhandlungen und letztlich, wenn die ersten beiden Ansätze nicht helfen, über direkte Volksabstimmungen gefunden werden.

Die Maßnahmen für die Umsetzung der Lösungsinhalte inklusive der Budgetierung obliegt dem Managementteam, das vom Bürgerparlament angestellt wird, und als Expertenregierung die Aufgabe hat, die Volksentscheide umzusetzen. Die Bürgerparlamente sind gleichzeitig auch die Kontrollorgane der Regierung.

Ein wichtiger Teil der offenen Demokratie ist die offene Kommunikation. Damit ist die Kommunikation und der Informationsfluss zwischen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im demokratischen Prozess angesprochen: Bürgerparlamente, Bürgerräte, Bürgerinnen und Bürger, sowie Unternehmen und Organisationen.

Die Kommunikation betrifft die Auslosung der Parlamente und Bürgerräte, die Themenwahl, Fragestellungen, Beteiligung an den Bürgerräten, den Entscheidungsprozess, die Ergebnisse, die Arbeit der Parlamente, die Beauftragung der Regierungen und die Verfolgung der Meilensteine in der Umsetzung der Entscheide.

Um eine Bürgerbeteiligung mit Information, Kommunikation, Schulung, Bürgerräten, Bürgerparlamenten einzurichten und diese zu stärken, braucht es Vorbereitung und viel Arbeit. Wie können wir die Bevölkerung in einen politischen Wandel einbeziehen? Gibt es bereits Strukturen, auf die zugegriffen werden kann? Wie können digitale Tools dazu beitragen?

Dazu muss ein Link zu den Bürgerinnen und Bürgern aufgebaut werden. Menschen sollen ihre Fragen über laufende, vergangene und zukünftige Maßnahmen stellen können, genauso sollen sie ihre Wünsche, Kritik, Feedback mitteilen können. Es soll ein Informationskanal für die Bevölkerung aufgebaut werden – offene Kommunikation – gläserne Regierung, gläsernes Parlament.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der offenen Demokratie ist, dass alle Bevölkerungsgruppen angesprochen werden sollen. Kein Teil der Gesellschaft darf ausgeschlossen, bevorzugt oder benachteiligt werden. Angefangen von den Einheimischen, die über Generationen in diesem Land leben, über Zugewanderte egal in wievielter Generation sie ihren Lebensinhalt in Österreich verbringen, bis hin zu Einwanderern, die sich aktuell in unserem Land aufhalten oder auch ihre Zukunft hier sehen, alle sollen berücksichtigt werden.

Wir müssen Türken, Kroaten, Serben, Ukrainer, Deutsche in die Idee der offenen Demokratie einbeziehen, gleich ob sie mitbestimmen oder mitgestalten wollen. Die unterschiedlichen Gruppen sollen informiert, einbezogen werden und sie müssen miteinander in ständiger Kommunikation bleiben. Nur so ist eine offene Demokratie umsetzbar und gestaltbar.

Menschen in unserem Land, auf unserem Kontinent, soll die Möglichkeit gegeben werden, sich zu entscheiden, ob sie nur wählen, abstimmen, mitbestimmen oder mitgestalten wollen. Auch wenn sie passiv bleiben, dann sollten sie zumindest an Informationen kommen können. Der Grad der Beteiligung liegt bei jedem Menschen selbst. Es liegt an uns Bürgerinnen und Bürgern selbst, die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für diese unterschiedlichen Aktivitäten zu gestalten und anzubieten.

 

Wir haben das Glück in einem Land und auf einem Kontinent zu leben, in dem wir selbst bestimmen können, an wen Macht und Verantwortung, Rechte und Pflichten verteilt werden können. Das Recht der Selbstbestimmung ist uns von der Verfassung gegeben, wir Bürgerinnen und Bürger sind das Souverän. Die Macht der Selbstbestimmung aber geben wir immer mehr ab. Die Verteilung der Macht geht zu unseren Ungunsten in Richtung Unternehmen, Investoren, Oligarchen und machtbesessenen Personen und Gruppierungen. Wir müssen diesen Trend aufhalten und umkehren.

Als eine Möglichkeit, die auch umsetzbar ist, sehe ich die politische Aufstellung der Menschen in diesem Land. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereine und NGOs, die von Menschen und ihrer täglichen Hingabe und Arbeit getragen werden, können sich zu einer politischen Gruppe – einer Liste oder einer Partei – zusammenschließen, um neben den bestehenden Parteien, den Bürgerinnen und Bürgern eine echte Alternative anzubieten. Diese politische Gruppe bestehend aus allen Menschen, die in diesem Land leben, soll im Rahmen der Menschenrechte (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948), ihre eigene Politik definieren und nach dieser leben dürfen.

Geben wir uns, Bürgerinnen und Bürgern, die Macht und die Verantwortung, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dazu bedarf es Vertrauen zwischen uns Menschen und Vertrauen, dass Bürgerparlamente und Bürgerräte funktionieren können. Mit Hilfe einer offenen Kommunikation und den Tools der digitalen Welt kann eine offene politische Gruppe sehr schnell das Vertrauen der Menschen gewinnen.

Heute schwindet das letzte Vertrauen an den bestehenden politischen Strukturen, vor allem das Vertrauen an die Parteien und die Politiker. Vielleicht ist es Zeit, neue Strukturen aufzubauen und anzubieten. Und jemand muss den ersten Schritt machen.

Seid ihr bereit, bist du bereit, ist deine Organisation bereit, der Idee einer offenen Demokratie anzuschließen? Verantwortung zu übernehmen und Vertrauen zu säen?

Die offene Demokratie ist offen für alle, offen für alle Ideen, offen für die Zukunft. Die einzige Konstante sind die internationalen Menschenrechte und Menschenpflichten.

Gründen wir ein Bündnis oder eine Partei und treten wir bei den nächsten Wahlen an. Wir, die Bürgerinnen und Bürger, die Zivilgesellschaft, die Menschen hinter den Organisationen und Gruppierungen.

Ich suche die Demokratie

Hallo an alle da draußen!

Ich suche die Demokratie. Hat sie sich bei euch versteckt? Sie verkriecht sich immer öfter, weil sie keiner mehr will. Sie hat Angst, dass sie keinen Platz mehr findet. Ich würde sie so gern bei uns aufnehmen. Vielleicht ist sie sich bei euch versteckt, weil sie sich da wohl fühlt? Weil sie bei euch Wärme, Zuversicht findet? Vielleicht können wir sie gemeinsam stärken, ihr Mut zusprechen und sie raustragen, dort wo sie hingehört, unters Volk, unter die Menschen, die sie suchen?

Stellt euch eine Partei der Bürgerinnen und Bürger vor, für die Menschen dieses Landes. Ein politisches Bündnis der zivilen Gesellschaft, der sozialen Organisationen, NGOs und Gruppierungen der Freiwilligen. Menschen und Organisationen, die die internationalen Menschenrechte als Grundwerte für ihre Haltung und ihr Wirken auf ihre Fahnen schreiben. Für mehr Bürgerbeteiligung, Bürgerentscheid und Bürgerparlamente. Für die Möglichkeit, das Leben und die Gemeinschaft selbst zu gestalten.

Kann eine Partei aus der zivilen Gesellschaft sich im Parlament durchsetzen und so einen Wandel herbeiführen? Gibt es genug Unterstützung aus der Bevölkerung, um so eine handlungsfähige und umsetzungsstarke Partei aufzustellen? Wie könnte ein Wandel zu einem für alle guten Leben gestaltet werden?

Ist die offene Demokratie eine Möglichkeit?

Es ist Zeit aufzustehen, die Politik selbst in die Hand zu nehmen und die Demokratie wieder unters Volk zu bringen.

Wollen wir weiterhin zusehen, wie die Demokratie in unseren Gesellschaften in Europa und auch in unserem Land immer mehr an Kraft und Bedeutung verliert? Wollen wir wirklich zulassen, dass die Freiheit unserer Gesellschaft und die jedes einzelnen Menschen schwindet? Oder wollen wir gemeinsam für ein offenes, freies und friedliches Leben kämpfen? Wir, die Menschen in unserem Land, in Europa und auf der ganzen Welt?

Alex – mit dem Versuch Samen der offenen Demokratie zu streuen

You are fired!

Bei der letzten Wahl im Oktober 2024 haben 77% der Wahlberechtigten in unserem Land fünf Parteien ihr Vertrauen geschenkt, ihre Verantwortung übertragen, um das Land zu verwalten und zu regieren. Die gewählten Parteien und Menschen repräsentieren gemeinsam die gesamte Bevölkerung des Landes. Eine Gesellschaft mit über neun Millionen Menschen, mit kleinen und großen Unterschieden bezüglich ihrer Herkunft und Familien, ihren Ausbildungen und Jobs, ihrem Vermögen und Stellung in der Gesellschaft, und in ihren Erwartungen an das Leben.

Unser politisches System, die repräsentative, parlamentarische Demokratie ist darauf aufgebaut, all diese Unterschiede in der Gesellschaft durch Konsens und Kompromisse zu vereinen und den Menschen in diesem Land gute Lösungen im sozialen und wirtschaftlichen Zusammenleben zu geben.

Wenn aber die gewählten Parteien und Menschen das Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung gegeben hat, brechen, wenn sie ihre Verantwortung nicht tragen können, dann werden sie gefeuert!

Ganz so einfach ist es aber nicht, jemanden, der einem nicht passt, zu feuern. Im Rahmen unseres politischen Systems und unserer Verfassung können wir die Parteien nicht einfach feuern. Das System erlaubt uns nur unseren Unmut durch unsere Stimme bei den nächsten Wahlen zum Ausdruck zu bringen. Aber wen wählen, wenn die Parteien alle nicht fähig sind, eine Regierung zu bilden oder bilden zu wollen. Ungültig wählen ist nur eine Option, wenn das alle machen würden. Eine Volksentscheidung zu initiieren, um das Parlament aufzulösen ist eine mühevolle Option, aber was ist dann? Wer soll dann die staatlichen Geschäfte führen?

Die Lösung können wir nur im bestehenden politischen System suchen. Wir können die Unfähigkeit der Parteien mit ihren eigenen Waffen schlagen, indem wir, die Bürgerinnen und Bürger eine eigene Partei aufstellen und uns selbst wählen. Uns selbst die Verantwortung geben, unser Land zu gestalten und zu regieren. Eine politische Zukunft aufzubauen mit dem Ziel keine Parteien, keine Berufspolitiker mehr zu brauchen. Bürgerparlamente und Bürgerräte aus gelosten Menschen aus der Bevölkerung übernehmen jeweils für eine Zeit von zwei bis vier Jahren die Koordination und Verantwortung für die Entscheidungsfindung offener Themen und Fragestellungen. Die Entscheidung erfolgt jeweils durch die Bevölkerung. Die Umsetzung der Entscheidungen und Maßnahmen wird durch das Managementteam durchgeführt, das von den Bürgerparlamenten eingestellt wird und auch diesen verantwortet.

Voraussetzung für eine Bürgerinnen- und Bürger-Politik oder offene Demokratie ist die politische Bildung der Bevölkerung. Wobei hier das Hauptaugenmerk auf die politischen Werkzeuge gelegt werden muss.

Politische Werkzeuge:

  • Losverfahren für Bürgerparlamente und Bürgerräte
  • Verhandlungs- und Debattiertools für Konsens- und Kompromissfindung
  • Kommunikationstools für das Vorbringen von Anliegen und Fragen
  • Informationstools für das holen von Informationen
  • Digitale Entscheidungstools
  • Begleit- und Kontrolltools im Entscheidungsverfahren

Losverfahren – Mindestens ein Jahr vor dem Arbeitsantritt – quer über den Bevölkerungsschnitt nach soziodemografischen Kriterien

Ausbildung – der gelosten Bürgerinnen und Bürger – Vorbereitung in der Bürger-Akademie

Bürgerparlament – Definieren von Themen für Bürgerräte, initiieren von Volksentscheiden, Anweisungen an das Managementteam und Kontrolle über Tätigkeit des Managementteams, Budgetfreigabe

  • Bürgerparlamente: Bundesweit und in den Ländern

Bürgerrat – Behandlung von Themen = Fragestellung definieren, Lösungen vorbereiten, ständige Kommunikation mit der Bevölkerung, Experten und Interessensvertretern

  • Bürgerräte: für bundesweite, länderweite oder regionale Themen

Managementteam – Ausführen von Anweisungen, Umsetzen der Maßnahmen, Einhaltung der Budgets, Information an das Volk (Projekt-Reporting, Perioden-Reporting)

  • Management-Team als Verantwortliche der Ressorts im Bund oder in den Ländern
    • Vorsitzender der Regierung (Bundeskanzler / Landeshauptmann)
    • Finanzen (Budget)
    • Sicherheit (Bundesheer, Polizei)
    • Außen (Europa, Welt)
    • Soziales (Familie, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Integration, Kultur, Sport)
    • Wirtschaft (Wirtschaft, Forschung, Regionen, Umwelt)
    • Justiz und Verfassung

Analoge Tools

Besprechungen und Sitzungen, gleich ob in Parlamenten, Ausschüssen, Bürgerräten, Gemeinderäten, sollen in erster Linie vor Ort mit persönlicher Teilnahme erfolgen. Digitale Tools können als Hilfsmittel verwendet werden.

Diskussionen über Themen und Fragestellungen in der Bevölkerung, die nicht an einem Ort abgehalten werden können, sollen in Echt-Zeit, z.B. Live-Chats, Videoanruf erfolgen. Foren sind dafür weniger geeignet.

Digitale Tools

Für die Kommunikation zwischen Bevölkerung und Parlamenten, Regierung, so wie Bürgerräten kann sinnvollerweise nur über digitale Plattformen erfolgen. Diese Tools sind im Bund und Ländern installiert und erfolgreich eingesetzt. Sie müssen nur den Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht werden.

Befragungen und Abstimmungen für die breite Masse kann auch nur digital erfolgen. Dafür gibt es zahlreiche Tools, die sicher sind und in einigen Ländern bereits erfolgreich angewendet werden.

und plötzlich steht alles still…

So rasant die Welt in den letzten Jahren, Jahrzehnten an uns und mit uns mitten drin dahingerauscht ist, wir ständig versucht haben, mit den Entwicklungen in der Gesellschaft, mit den neuen Technologien Schritt zu halten, den sich ständig ändernden Trends zu folgen, so abrupt kann es passieren, dass wir gezwungen sind, diese Geschwindigkeit zurück zu drosseln und fast still zu halten. Es ist wie in einer Zeitlupe, es ist eine Geschwindigkeit mit der wir plötzlich das rundherum wahrnehmen können, alles bisher verschwommene bekommt Konturen, Farbe, wird klarer und sehen unsere Mitwelt in klaren Bildern.

Im Gegensatz zu Schicksalsschlägen, die einzelne Personen und ihre unmittelbare Umgebung zu einem Stillstand bringen und sie dadurch zum bewussten Nachdenken und Hinterfragen ihres Lebens, der Gesellschaft und des Systems veranlassen, bringt ein Virus und die damit verbundenen Maßnahmen die ganze Gesellschaft zum kollektiven Stillstand und kollektivem Hinterfragen.

Das Corona-Virus als Phänomen hält heute die ganze Welt in Atem. Es ist ein globales Thema, das alle Kontinente, alle Länder beschäftigt. Nicht nur als medizinisches und organisatorisches Problem, einerseits um ein Gegenmittel für das Virus zu finden, um die Infizierten zu pflegen und zu gesunden und um die Verbreitung des Virus einzudämmen, sondern auch als wirtschaftliches Problem, das unseren Alltag stark beeinflussen wird.

Wir sind in einer globalisierten Welt. Staaten, Unternehmen, Organisationen, Bildungseinrichtungen sind vernetzt, Private sind miteinander vernetzt. Kaum ein Land, ein Unternehmen, ein Privathaushalt ist autark und von anderen unabhängig. Durch Kapazitätsengpässe in vom Virus besonders betroffenen Regionen, können Unternehmen nicht mehr produzieren und gefährden bzw. beschneiden die Prozesskette der weltweit vernetzten Lieferungen und dem Handel. So sind zahlreiche Unternehmen in aller Welt von Lieferengpässen betroffen, und können ihrerseits die Produktion nicht weiterführen. In Europa erkennen nun Unternehmen, wie sehr sie von Staaten wie China, Indien und Südkorea abhängig sind, wohin sie in den letzten Jahren ihre Produktion verlagert haben. Ihre ganze Produktion – weil es eben günstiger ist.

In den Medien war zu hören, dass ca. 95% der Medikamente für Europa in China und Indien produziert werden. Chinesische Unternehmen müssen wegen des Corona-Virus ihrer Produktion drosseln bzw. stoppen. Die Lager werden kleiner, die restlichen Rationen werden für China selbst bzw. die Nachbarländer gebraucht. Und für Europa? Da wird’s knapp.

Eine Epidemie bzw. Pandemie ist ein Horrorszenario für jeden Staat, jede Organisation, jedes Spital. In so einer Situation zeigt sich, wie gut die Zusammenarbeit, die gemeinsame Vorgehensweise zwischen den Staaten und Organisationen funktioniert. Aber auch wo die Kapazitätsgrenzen einzelner Länder und die Grenzen der Solidarität zwischen den Ländern liegen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet, dass die Zahl der infizierten Personen noch weiter ansteigt. Viele Organisationen weltweit versuchen, einen Impfstoff gegen das Virus zu finden, Staaten versuchen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus festzulegen.

Manche Branchen wird es mehr treffen, andere weniger. Arbeitszeitkürzungen, Homeoffice, Reiseverbote sind nur einige der Maßnahmen, die den Arbeitsalltag in den nächsten Wochen prägen werden. Schulen, Universitäten, Unternehmen werden schließen.  Menschen werden ihre Wohnungen, Häuser nicht verlassen dürfen. Hamsterkäufe, Lebensmittelengpässe könnten die Situation noch verschlimmern.

Trotz dieser ungewohnten und vielleicht auch beängstigenden Situation, gibt uns gerade ein Virus, das unsere Gesundheit und bei älteren Menschen sogar das Leben gefährdet, die Chance in uns zu gehen, über uns selbst, über unser Leben, die Art und Weise wie wir Leben, über unsere Werte nachzudenken. Es gibt uns die Möglichkeit, unsere Lebensweise, unsere Gesellschaft zu hinterfragen. Konsum um jeden Preis, Hauptsache das Neueste haben, alles haben wollen, egal woher es kommt, egal unter welchen Bedingungen es produziert wird? Denken wir über die Ausbeutung unseres Planeten nach, wie viel Ressourcen haben wir noch? Denken wir an die Ausbeutung der Menschen, unter welchen Bedingungen leben sie, damit wir eine Hose um 5 Euro, ein Kleid um 7 Euro, ein Computer um 200 Euro kaufen können? Denken wir an die Ausbeutung der Tiere, die in einem Lebewesen unwürdigen Zuständen gehalten werden, damit wir Milch um 50 Cents, Eier um 10 Cents, Fleisch um 5 Euro pro Kilo kaufen können?

Wir ernähren uns jeden Tag mit Lebensmitteln, die mit Erdöl, Chemikalien, künstlichen Zusatzstoffen produziert werden, damit sie unsere Geldbörse nicht strapazieren, aber dafür süß und würzig schmecken, damit sie länger haltbar sind. Oft werden Produkte kilometerweit transportiert, weil sie woanders billiger geschnitten, abgefüllt, verpackt werden. Ist noch immer billiger als vor Ort zu produzieren?

Wie viel Lebensmittel werden pro Tag weggeschmissen, wie viele Menschen verhungern? Wie viele Menschen haben Übergewicht, weil sie zu viel Schrott essen und keine Bewegung machen. Sollten Lebensmittel nicht in erster Linie für die Nahrungsaufnahme da sein, um dem Körper die nötige Energie zuzuführen, damit der Stoffwechsel funktioniert und dadurch unser Körper gut funktioniert? Die Industrie macht uns durch die künstlichen Zutaten süchtig auf ihre Produkte. Sie versprechen uns Genuss und Erlebnis beim Verzehren ihrer teuer beworbenen und verpackten Produkte. Konsum um jeden Preis. Haben wir verlernt, wie gut Kartoffeln mit ein paar Kräutern schmecken können? Oder Teigwaren mit einer Tomatensauce aus echten Tomaten, selber zubereitet?

Das neueste Handy für das neue Super-Netz, damit ich noch schneller kommunizieren kann. Das neue Modell meiner Lieblingsautomarke mit den vielen Assistenten und dem umweltschonenden Verbrauch von nur 7 Litern pro 100 km. Den dritten Flachbildfernseher für das Kinderzimmer, den vierten Laptop für den Kleinen.

Urlaub steht vor der Tür. Strandurlaub im Fernen Osten, in der Karibik, in Griechenland. Flug kostet eh nur 100 Euro. Tourismus ist für Österreich sehr wichtig. Ich kann mich erinnern, wie zahlreiche Schiorte ihre Nächtigungspreise an ihre Kunden angepasst haben, insbesondere in den Jahren um 2010, als die Russen ihre Liebe zum Schifahren bzw. zum Après-Ski entdeckt hatten. Ein paar Jahre später standen sie leer da, als die Russischen Touristen ausfielen und die früheren Stammgäste vorwiegend aus Deutschland oder Holland vergrämt ihren Urlaub woanders verbrachten. Alles nur für den Profit.

Wo wir nur hinsehen Konsum, Profit, Gier. Und wohin führt das? Wurden wir dadurch glücklicher? Wir kommen jetzt immer mehr drauf, dass die Erde auch ihre Grenzen hat. Sie zeigt es uns auf ihre Art, nicht sprunghaft, sondern mit viel Geduld. Sie hat schon viel erlebt. Sie sah viele Eiszeiten, viele Arten von Lebewesen, erlebte viele Meteoriten-Einschläge, sprühte viel Lava aus, überlebte auch heiße Perioden auch ausgelöst durch zu viel CO2 Produktion vorwiegend aus Vulkanen.

Doch so etwas wie den Menschen hatte sie noch nicht gesehen. Ein Lebewesen, dass seit es auf der Erde ist, ständig versucht anstatt sich anzupassen, die Erde an sich anzupassen. Die Erde so zu gestalten, dass sie für seine Bedürfnisse ideal wird. Die Erdoberfläche wird umgegraben, um aus den Erzen und den fossilen Brennstoffen die Technologie voranzutreiben. Andere Lebewesen, sei es Pflanzen und Tiere werden sukzessive ausgerottet oder für eigene Zwecke umgezüchtet, Gewässer werden verunreinigt, künstliche Stoffe in den Kreislauf des natürlichen Lebens eingebaut. In den letzten 200 Jahren hat sich die Überproduktion des CO2 rasant erhöht, was zu einer sehr schnellen Klimaerwärmung in kürzester Zeit geführt hat. Und die Erde ist geduldig, sie weiß, auch dieses Lebewesen wird einmal nicht mehr sein. Und sie hat Recht. Doch wird der Mensch sein Ende nicht lang hinauszögern. Er geht mit großen Schritten auf die Erlösung des Planeten Erde zu.

Egal was wir unternehmen oder auch unterlassen, wir Menschen werden die Erde retten. Aber werden wir die Menschheit retten? Entweder wird es die Erde mit den Lebewesen, den Pflanzen, den verschiedenen Lebensräume mit dem Menschen noch einige Zeit geben, dann sollten wir dafür etwas unternehmen, oder es wird die Erde mit den Lebewesen, den Pflanzen den verschiedenen Lebensräumen ohne dem Menschen geben. Dann brauchen wir nichts ändern und tun so weiter wie bisher.

Mir gefällt die Version mit dem Menschen viel besser. Denn sie beinhaltet eine Veränderung und eine Mitgestaltung. Diese Veränderung und Mitgestaltung kann nur gemeinsam und im Bewusstsein der Verbundenheit mit der Erde erfolgen.

Wir Menschen werden in diese Welt mit einer Verantwortung geboren. Mit einer Verantwortung gegenüber unserer Spezies, genauso wie gegenüber der Natur mit der Diversität an Lebewesen, Pflanzen, der Erde mit seinen verschiedenen Lebensräumen und dem Kosmos. Wenn es einen Sinn im Leben gibt, dann ist die Erhaltung, die Pflege und die Weiterentwicklung der Erde in Verbundenheit mit dem Ganzen ein Teil dieser großen Verantwortung.

Das Corona-Virus kann als Aufgabe gesehen werden. die uns die Erde oder Gott gegeben hat. Eine Aufgabe, die wir Menschen nur gemeinsam lösen können, unabhängig von Staat, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Alter. Eine Situation, in der wir inne halten können, zu uns selbst zu finden und unserer Werte und unserer Verantwortung der Menschheit und der Erde gegenüber besinnen können.

Farbtupfer

Mein erstes Buch – Eine bunte Reise durch meine Gedanken.

Farben entstehen aus der Reflektion des Lichtes. Die verschiedenen Farbtupfer rufen bei jedem von uns unterschiedliche Bilder hervor.

Die Flut an Reizen, die täglich auf uns einwirkt, ruft unterschiedliche Gedanken in uns hervor. In der Vielfalt dieser Gedankentupfer liegen zahlreiche neue Bilder, Antworten und Lösungen und auch neue Fragen.

In diesem Buch lasse ich meinen Gedanken freien Lauf mit der leisen Absicht, beim Leser neue Bilder entstehen zu lassen und seine Gedankentupfer auf seine Weise zum Ausdruck zu bringen.

Viel Spaß beim Lesen und Ausmalen Eurer Gedanken.

 

Zum Herunterladen hier anklicken: Farbtupfer_02.2020.pdf

 

Vision

 

Meine Vision ist, dass Menschen offen und aufmerksam durch die reale Welt gehen. Sie begegnen sich und kommunizieren miteinander. Sie nehmen Blickkontakt auf, lächeln sich an, sie grüßen sich, sprechen sich an.

Ich sehe Menschen unterwegs, in der U-Bahn, im Café, beim Shoppen, auf der Straße. Sie gehen offen aufeinander zu. Ich sehe Gleichgesinnte sich kennenlernen, Andersdenkende sich miteinander unterhalten und gemeinsam etwas unternehmen.

Ich glaube, dass durch eine offene Kommunikation, mehr Aufmerksamkeit und mehr Lächeln die Gesellschaft zusammenwachsen und so die Welt ein Stückchen lebenswerter werden kann.

unterwegs.

Zur Arbeit fahre ich öffentlich. Fünfzig Minuten. Bus. U-Bahn. Schnellbahn. Und am Abend wieder heim. Bus. U-Bahn. Schnellbahn. Fünfzig Minuten. Beim Warten auf den Bus, dann im Zug und schließlich auf der Straße. Massen von Menschen. Alle befinden sich auf dem Weg. In die Schule, in die Arbeit, zum Einkaufen, ins Fitnessstudio, ins Café, zu den Enkeln, zum Kunden. Allen ist eines gemeinsam: Sie starren alle auf einen Punkt vor ihnen. Smartphone. Zeitung. Buch. Oder auf einen Zeitpunkt vor ihnen. Arbeitsplatz. Mathestunde. Einkaufszettel. Kraftkammer. Caféhaus. Musterware. Alles ist starr. Mundwinkel, Mimik, Gestik. Starr. Ich beobachte. Ein Handy läutet. Trotz Kopfhörer ist der Beat laut und deutlich zu hören. Ein anderer Fahrgast erzählt seine Leidensgeschichte, der ganze Waggon hört mit, auch derjenige am anderen Ende der Leitung. Nehme ich an. Und noch einer erzählt. Diesmal über die Freundin. Aber. Kein Handy. Ich habe mich geirrt. Ein Jackpot. Zwei Menschen unterhalten sich im Zug. Selten. Keine Starre, sondern Bewegung. Mimik. Gestik. Laute. Ich beobachte. Gelassenheit. Lächeln. Achtsamkeit. Kreativität. Begegnung. Hebt sich aus der Starre, aus der Masse ab, zugleich geht es aber im starren Mimik- und Gestiklosem unter.

Für einen kurzen Moment war da Bewegung. Leben. Aktivität. Entfaltung. Ein paar mehr solche Momente. Ein paar mehr solche Impulse. Einem Blubbern im siedendem Wasser folgen weitere, bis das Wasser kocht. Einem Lächeln, einem Gruß, einem Wort folgt ein anderes. Gestik, Mimik, Laute nehmen zu. Menschen unterhalten sich. Starre entfaltet sich zum Leben, aus der Masse entfalten sich Menschen.

Ein guter Morgen, ein lebendiger Morgen.

lebendig.

Ich lerne Menschen kennen, die mich mit ihren Büchern inspirieren, deren Worte meine Vorstellungen, meine Werte, mein Weltbild in Frage stellen.

Ich begegne Menschen, die anders denken als ich, die meinen Werten widersprechen, die mich in eine unbequeme Lage versetzen, nämlich zu denken – zu überdenken. Mich auseinander zu setzen mit anderen Gedanken, fremden Wertvorstellungen, entgegengesetzten Einstellungen.

Es ist unbequem und herausfordernd aber bereichernd und lebendig zugleich.